Lange Tradition im Linde-Komponentenwerk Weilbach

Qualität aus einem Guss

Eine Hauptkomponente jedes Gegengewichtsstaplers? Natürlich: das Gegengewicht! Gefertigt werden diese mächtigen Gusserzeugnisse von Linde MH unter anderem am Standort Weilbach im Landkreis Miltenberg. Dort kennt man sich mit dem Werkstoff Eisen schließlich bestens aus – seit über 200 Jahren.

Ein Gießereiarbeiter in hitzeresistenter Schutzkleidung steigt eine Treppe zum Schmelzofen hinauf.

Wortwörtlich heiß her geht es im Städtchen Weilbach, rund 40 Kilometer südlich von Aschaffenburg, nicht erst seit gestern. Schon 1822 hob Johann Michael Reubold hier den „Eisenhammer zu Weilbach“ aus der Taufe und startete mit der Produktion gusseiserner Öfen sowie landwirtschaftlicher Maschinen. Rund 150 Jahre später, genauer gesagt am 1. Mai 1975, schlug die Linde AG mit der Werksgruppe Güldner vor Ort ein neues Kapitel in der langen Erfolgsgeschichte des Standorts auf: Fortan fokussierte sich das etablierte Eisenwerk auf die Herstellung von Staplergegengewichten.

Glühende Leidenschaft fürs Stapler-Geschäft

Herzstück der Eisengießerei ist der große Kupolofen. Bei Temperaturen von 1.410 Grad Celsius wird darin Eisenschrott verflüssigt und in Formkästen gegossen. Nach der anschließenden Nachbehandlung erfolgt die Lackierung, ehe Lkw die fertigen Gegengewichte ins Aschaffenburger Montagewerk transportieren. Und auch wenn es vielleicht auf den ersten Blick nicht so aussehen mag: In den Gegengewichten steckt jede Menge Know-how.

„Bei den Gusserzeugnissen handelt es sich um komplexe Bauteile, die perfekt auf die Staplermodelle abgestimmt sind. Die Geometrie der Gegengewichte beinhaltet von Beginn an Hohlräume für Anbauteile sowie Anschlüsse für Fahrwerk und Motor. Damit sorgen wir dafür, dass in der Montage ab dem ersten Bauteil – dem Gegengewicht – alles perfekt passt“, erläutert Werksleiter Frank Koch.

Gießereimechaniker mit hitzeresistentem Helm und Handschuhen überwacht den Fluss des flüssigen Metalls in Formkästen.
Ein Gießereiarbeiter in hitzeresistenter Schutzkleidung kippt flüssiges Metall aus einem Ofen in eine Wanne. Dabei sprühen Funken auf den Boden.
Gießereimechaniker mit hitzeresistentem Helm und Handschuhen überwacht den Fluss des flüssigen Metalls in Formkästen.

Tradition mit Zukunft

Um die Wettbewerbsfähigkeit des Weilbacher Werkes auch künftig sicherzustellen, investierte Linde MH in den vergangenen Jahren rund zwölf Millionen Euro. Damit sollen Kapazität und Effizienz gesteigert, zugleich aber auch immer strengere Umweltstandards erfüllt werden. Mit der Verwendung von sogenanntem Bio-­Koks möchte das Werk beispielsweise einen Teil des fossilen Energieträgers Steinkohle durch biologisch abbaubare Abfallprodukte der Land- und Forstwirtschaft sowie der Holz-, Recycling- und Lebensmittelindustrie ersetzen. In Weilbach hat man also noch viele Eisen im Feuer – und die Weichen stehen ganz in Richtung Zukunft.

Vor einem glühenden Schmelzofen stehen zwei Gießereiarbeiter in Schutzkleidung und blicken in die Kamera.

Veröffentlicht am 02.10.2025