Ladetechnologie, neuester Stand: Dank eines umfassenden Portfolio-Updates können Kundenunternehmen ihre Ladelösungen für Lagertechnikgeräte und E-Stapler künftig noch gezielter an individuelle Einsatzerfordernisse anpassen.
Ein zentraler Schlüssel für maximale Geräte-Verfügbarkeit und optimierte Wirtschaftlichkeit von Elektro-Flotten? Intralogistik-Profis müssen bei dieser Frage nicht lange überlegen: „Die Entwicklung in Sachen Ladelösungen schreitet aktuell sehr schnell voran“, sagt Stefan Roth, Produktmanager Energiesysteme Deutschland bei Linde MH. „Und je besser diese Lösungen auf die individuellen Bedürfnisse des Unternehmens abgestimmt sind, desto mehr Potenziale lassen sich am Ende des Tages erschließen. Genau deshalb fächern wir unser Angebot jetzt sukzessive weiter auf“, ergänzt der Linde-Experte.
Laden von E-Staplern: Boostfunktion bringt Power
Den Anfang dieses breit angelegten Portfolio-Updates machte bereits vor wenigen Monaten ein neues Ladegerät-Batterie-Bundle für die Modelle Linde E60 bis E80 mit Li-ION. „In diesen Traglastklassen sind intensive Einsätze mit häufigen Heb- und Senkmanövern bekanntermaßen Standard“, beschreibt Stefan Roth. Für solche Cases habe man deshalb ein Gesamtsystem als Option entwickelt, das die größte aktuell am Markt erhältliche Flurförderzeug-Batterie mit einem leistungsstarken Ladesystem verbindet.
Highlight ist dabei die Funktion zum pausenoptimierten Boost-Laden. Wird sie am Ladegerät aktiviert, erfolgt der Ladevorgang der Energiespeicher kurzzeitig mit bis zu 58 kW.
So bekommen Anwender binnen 30 Minuten bis zu 29 kWh in die Batterie – also genug für etwa zwei Stunden Betriebszeit.
Stefan Roth,
Produktmanager Energiesysteme Deutschland bei Linde Material Handling
Und sogar im regulären Modus ohne Boostfunktion laden die E-Stapler mit dieser Lösung bis zu 20 Prozent schneller als bisher, wobei die Batterie aufgrund der Systemauslegung zugleich optimal geschont wird.
Ladelösung für 24-Volt-Geräte: attraktives Einstiegsmodell
Aus den hohen Tonnagen zurück in kleinere Gewichtsklassen. Denn auch im Bereich der Lagertechnikgeräte gibt es spannende Neuheiten, wie Stefan Roth berichtet: „Voraussichtlich ab dem zweiten Quartal 2025 wird unser neues, eigenentwickeltes Linde-Ladegerät in der 24-Volt-Klasse bestellbar sein.“ Anders als die bereits bekannten und weiterhin erhältlichen Premium-Ladelösungen sei dieses sehr kompakt ausgelegte Gerät aufs Wesentliche reduziert. Stefan Roth: „Wir entsprechen damit dem Wunsch vieler Kundenunternehmen, die zusätzliche Features wie beispielsweise zeitgesteuertes Laden nicht benötigen. Stattdessen konzentrieren wir uns auf Basisfunktionalitäten – ohne Kompromisse bei der Leistungselektronik. Hier erreichen wir sehr hohe Wirkungsgrade, was einen sehr kosteneffizienten Betrieb ermöglicht.“ Zusätzlich verfügt die Lösung über eine Anbindungsmöglichkeit an das Linde-Lademanagementsystem connect:charger. Betrieben werden kann das für Li-ION-Batterien optimierte Ladegerät in einem Temperaturbereich bis minus 20 Grad Celsius.
Intelligentes Laden von Blei-Säure-Batterien
Stichwort connect:charger: Ebenfalls im kommenden Jahr wird es Linde MH ermöglichen, neben Li-ION-auch Blei-Säure-Geräte in das intelligente Lademanagement einzubinden. „Ein entscheidender Vorteil für Mischflotten“, unterstreicht Stefan Roth. Anders als bei Li-ION-Energiespeichern erfolgt bei Blei-Säure-Batterien durch den connect:charger allerdings keine dynamische Anpassung der Ladeströme. „Das wäre nachteilig für die Zellgesundheit. Stattdessen wartet unser System, bis genug Leistungspuffer bereitsteht – etwa, wenn Li-ION-Geräte abgeklemmt werden –, oder reduziert die Leistung der Li-ION Ladegeräte – abhängig von den Kundenerfordernissen und startet dann den vollständigen Ladevorgang. Im Ergebnis können teure Lastspitzen so effektiv vermieden werden. Wir bringen diese Funktionalität bei neuen Ladegeräten als Option und für Bestandslader als praktische Retrofit-Lösung.“
Veröffentlicht am 27.11.2024